Bohatta, Hanns [u.a.], Adressbuch der Bibliotheken der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie Wien 1900 Seite 92-93

Klosterneuburg (Nied.-Oesterr.).
299. Stift der Augustiner-Chorherren. Ca. 70.000 Bde., 1460 Inkunabeln, 1250 Handschriften. – Jahresdotation je nach Bedarf. - Bibliothekar: Prof. Aegyd Kopriva ; 1 Diener. – Handschriftlich: Handschriften-, Incunabel-, alphabet. und system. Katalog. Eine Neubearbeitung des letzteren in Ausarbeitung. – Gegen Anmeldung jedermann täglich im Arbeitszimmer zugänglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage wie der Sommerferien. – Handschriften werden laut Bibl.-Ordnung nur in der Bibl. benützt, Bücher nur an Stiftsmitglieder entlehnt. – Der Gründer des Stiftes, Leopold der Heilige aus dem Geschlechte der Babenberger, schenkte dem Kloster eine vollständige Bibel und ein Missale ca. 1135 n. Chr. Nach dem Handschriftenverzeichnisses des Bibliothekars Martin (1330), in welchem 366 Handschriften angeführt sind, fand die Bibl. raschen Zuwachs. Unter dem Propste Ambor Lorenz (1772-1781) wurde dieselbe, 20.000 Bde. stark, in vier Zimmern des neuen Stiftsgebäudes aufgestellt. 1836 wurde der grosse Bibl.-Saal eingerichtet, neben welchem noch ein Zimmer zur Aufstellung der Handschriften und Inkunabeln diente. 1886 Adaptirung weiterer sechs Zimmer zu Bibl.-Zwecken. – Vertreten beinahe alle Wissenschaften, vorzugsweise Theologie.

Chmel, J. Handschriften in österr. Bibl. nachgewiesen von Mone. In: Der österr. Geschichtsforscher II, 2, 1841. Not.-Bl., S. 52. – Zeibig, H. J. Die Bibl. des Stiftes Klosterneuburg. Wien 1850. – Wattenbach, W. Handschriften des Stiftes Klosterneuburg. In: Archiv f. ält. deutsche Gesch. X, 1851. S. 593. – Kostersitz, Ubald. Das Chorherrenstift Klosterneuburg. In: Ein Chorherrenbuch. Von Seb. Brunner. Würzburg 1883 – Drexler, Carl. Das Stift Klosterneuburg. Wien 1894. – Wache P. Die theologische Lehranstalt des Augustiner Chorherrenstiftes in Klosterneuburg.


Letzte Änderung 15.11.2024 (pn)

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