Resümee zur Master Thesis:
"Klosterbibliotheken in Österreich und die 'Digital Heritage’-Politik Europas : Eine Momentaufnahme "

 

Master Thesis Bibliotheks- und Informationsmanagement 2
Donau-Universität-Krems

von Mag. Andreas Hepperger
(bei MR DDr. Heinrich Badura)
 

 

Die im ersten Teil dieser Arbeit erstellte Momentaufnahme der gegenwärtigen Situation der österreichischen Klosterbibliotheken, hebt die Bemühungen der einzelnen Bibliotheken, ihre einzigartigen Bestände einem möglichst breiten Publikum zur Verfügung zu stellen, klar heraus. Dabei kommt aufgrund der großen personellen und finanziellen Probleme gerade dem Aspekt der Zusammenarbeit eine erhebliche Bedeutung zu. Es sollte also in Zukunft eine geeignete Stelle geben, die den einzelnen Klosterbibliotheken Möglichkeiten eines gemeinsamen Vorgehens vorstellt und gegebenenfalls diese auch koordinieren kann. Diese Aufgabe könnte der KTB zukommen.

Ganz wesentlich ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die österreichischen Klosterbibliotheken unschätzbare Zeugnisse der österreichischen aber auch europäischen Kultur und Geschichte verwalten und der Zugang zu diesen Beständen von allgemeinen Interesse für eine europäische Identität sein sollte. Somit ist eine aktive Integration der Klosterbibliotheken in die 'digital-hertitage' Bemühungen der Europäischen Union unbedingt voranzutreiben. Hierbei bräuchte man wiederum einen kompetenten Ansprechpartner, der die Möglichkeiten von entsprechenden Fördermaßnahmen kennt und in einem österreichischen Rahmen koordiniert. Hierbei ist sicher ein enger Kontakt zur NRG zu suchen, um bei der Erstellung einer nationalen Strategie (NPP) bereits als wesentlicher Bestandteil wahrgenommen zu werden.

Durch die Erstellung dieser Seite konnte ein erster Versuch einer Übersicht von österreichischen Klosterbibliotheken und deren Bemühungen im Zusammenhang mit den neuen Medien gemacht werden. Für 'kleinere' Bibliotheken kann dies eine erste Orientierung sein, um so zu sehen was andere bereits gemacht haben oder zu unternehmen planen. Ziel muss es aber sein, ein koordiniertes Vorgehen von Seiten der österreichischen Klosterbibliotheken zu erreichen, damit doppelte Arbeit vermieden und auf bereits bestehende best practice-Lösungen zurückgegriffen werden kann. Ob dies nun nur innerhalb von einer bestimmten Kongregation geschieht oder über diese Grenze hinweg, Hauptsache ist, dass ein vernetztes Denken beginnt. Wenn dies einmal begonnen hat, wird bald ersichtlich werden, dass die Vorteile überwiegen! Dies ist sowohl im Bereich von Katalogisierung aber auch bei der Digitalisierung von großem Vorteil. Zum einen können einmal katalogisierte Bestände übernommen werden und zum anderen kann der Erfahrungsaustausch bei Digitalisierungsvorhaben die Wiederholung von bereits begangenen Fehlern verhindern. Natürlich ist auch ein gemeinsamer Auftritt wirkungsvoller, als ein Alleingang.

Man werfe nur einen Blick auf die Initiative Klösterreich, die ganz sicher durch die Zusammenarbeit einen Vorteil für alle teilnehmenden Institutionen gebracht hat. Dies kann sicher auch im Bereich der Bibliotheken Wirkung zeigen. Die touristische Anziehungskraft der großen Klosterbibliotheken ist nämlich beträchtlich und kann durch geeignete Präsentationen ganz sicher verstärkt werden!

Ich denke, dass die zum Teil großen personellen und finanziellen Probleme von österreichischen Klosterbibliotheken zum einen durch eine starke Positionierung in einem europäischen Kontext und zum anderen durch eine vermehrte Zusammenarbeit untereinander verringert werden könnten.

Nicht zu letzt ist es von großer Bedeutung, dass sich die österreichischen Klosterbibliotheken an den aktuellen Entwicklungen im nationalen Bibliothekswesen beteiligen und dadurch als fixer Bestandteil der Bibliothekslandschaft wahrgenommen werden. Zusammen mit dem Umstand, dass die Klosterbibliotheken einen immer noch beträchtlichen Teil des europäischen Kulturerbes beherbergen, muss so ihre Bedeutung für cultural-heritage Projekte berücksichtigt werden.

Hier gehts zur Master Thesis (1,11 MB)