Die
im ersten Teil dieser Arbeit erstellte Momentaufnahme der
gegenwärtigen Situation der österreichischen Klosterbibliotheken,
hebt die Bemühungen der einzelnen Bibliotheken, ihre
einzigartigen Bestände einem möglichst breiten Publikum
zur Verfügung zu stellen, klar heraus. Dabei kommt aufgrund
der großen personellen und finanziellen Probleme gerade
dem Aspekt der Zusammenarbeit eine erhebliche Bedeutung zu.
Es sollte also in Zukunft eine geeignete Stelle geben, die
den einzelnen Klosterbibliotheken Möglichkeiten eines
gemeinsamen Vorgehens vorstellt und gegebenenfalls diese auch
koordinieren kann. Diese Aufgabe könnte der KTB zukommen.
Ganz
wesentlich ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen,
dass die österreichischen Klosterbibliotheken unschätzbare
Zeugnisse der österreichischen aber auch europäischen
Kultur und Geschichte verwalten und der Zugang zu diesen Beständen
von allgemeinen Interesse für eine europäische Identität
sein sollte. Somit ist eine aktive Integration der Klosterbibliotheken
in die 'digital-hertitage' Bemühungen der Europäischen
Union unbedingt voranzutreiben. Hierbei bräuchte man
wiederum einen kompetenten Ansprechpartner, der die Möglichkeiten
von entsprechenden Fördermaßnahmen kennt und in
einem österreichischen Rahmen koordiniert. Hierbei ist
sicher ein enger Kontakt zur NRG zu suchen, um bei der Erstellung
einer nationalen Strategie (NPP) bereits als wesentlicher
Bestandteil wahrgenommen zu werden.
Durch
die Erstellung dieser Seite konnte ein erster Versuch einer
Übersicht von österreichischen Klosterbibliotheken
und deren Bemühungen im Zusammenhang mit den neuen Medien
gemacht werden. Für 'kleinere' Bibliotheken kann dies
eine erste Orientierung sein, um so zu sehen was andere bereits
gemacht haben oder zu unternehmen planen. Ziel muss es aber
sein, ein koordiniertes Vorgehen von Seiten der österreichischen
Klosterbibliotheken zu erreichen, damit doppelte Arbeit vermieden
und auf bereits bestehende best practice-Lösungen zurückgegriffen
werden kann. Ob dies nun nur innerhalb von einer bestimmten
Kongregation geschieht oder über diese Grenze hinweg,
Hauptsache ist, dass ein vernetztes Denken beginnt. Wenn dies
einmal begonnen hat, wird bald ersichtlich werden, dass die
Vorteile überwiegen! Dies ist sowohl im Bereich von Katalogisierung
aber auch bei der Digitalisierung von großem Vorteil.
Zum einen können einmal katalogisierte Bestände
übernommen werden und zum anderen kann der Erfahrungsaustausch
bei Digitalisierungsvorhaben die Wiederholung von bereits
begangenen Fehlern verhindern. Natürlich ist auch ein
gemeinsamer Auftritt wirkungsvoller, als ein Alleingang.
Man
werfe nur einen Blick auf die Initiative Klösterreich,
die ganz sicher durch die Zusammenarbeit einen Vorteil für
alle teilnehmenden Institutionen gebracht hat. Dies kann sicher
auch im Bereich der Bibliotheken Wirkung zeigen. Die touristische
Anziehungskraft der großen Klosterbibliotheken ist nämlich
beträchtlich und kann durch geeignete Präsentationen
ganz sicher verstärkt werden!
Ich
denke, dass die zum Teil großen personellen und finanziellen
Probleme von österreichischen Klosterbibliotheken zum
einen durch eine starke Positionierung in einem europäischen
Kontext und zum anderen durch eine vermehrte Zusammenarbeit
untereinander verringert werden könnten.
Nicht
zu letzt ist es von großer Bedeutung, dass sich die
österreichischen Klosterbibliotheken an den aktuellen
Entwicklungen im nationalen Bibliothekswesen beteiligen und
dadurch als fixer Bestandteil der Bibliothekslandschaft wahrgenommen
werden. Zusammen mit dem Umstand, dass die Klosterbibliotheken
einen immer noch beträchtlichen Teil des europäischen
Kulturerbes beherbergen, muss so ihre Bedeutung für cultural-heritage
Projekte berücksichtigt werden.
Hier
gehts zur Master Thesis (1,11 MB)
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